Deutscher Behindertenrat fordert Erhöhung der Ausgleichsabgabe – 11 Forderungen vorgestellt
02.12.2014 - "Die Ausgleichsabgabe deutlich zu erhöhen, ist überfällig. Und zwar zielgerichtet für die 37.000 Unternehmen, die ungeachtet ihrer Pflicht keinen einzigen behinderten Menschen beschäftigen", erklärte Adolf Bauer, Präsident des Sozialverband SoVD und DBR-Sprecher am Dienstag. Der Verbandspräsident stellte anlässlich des am 3. Dezember stattfindenden Welttages der Menschen mit Behinderungen elf Forderungen des DBR-Aktionsbündnisses vor. "Wenn Unternehmen behinderte Arbeitslose trotz ausgezeichneter Qualifikationen nicht einstellen und damit ihre Pflichten vollständig ignorieren, sollen sie dafür einen höheren Preis zahlen, als dies bisher der Fall war", sagte Bauer. Er verwies auf Studien wonach Arbeitslose mit einer Behinderung in der Regel besser qualifiziert sind als nichtbehinderte. Zudem müssten mehr Anreize und Unterstützung für die Unternehmen geschaffen werden, die bereits erkannt haben, dass sich die Beschäftigungspflicht in Wahrheit auszahlt.
"Der Trend könnte längst positiv verlaufen. Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung muss das Jahr 2015 deshalb umso mehr genutzt werden, um verstärkte Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben zu gewährleisten", betonte Bauer.
Neben der Arbeitsmarktpolitik zeigt der Forderungskatalog auch den Handlungsbedarf in den Bereichen Bildung, Wahlrecht und Barrierefreiheit auf. Zudem forderte der DBR Maßnahmen gegen die fortwährende Gewalt an behinderten Menschen. "Das Zwei-Klassen-Strafrecht muss beendet werden, in dem immer noch nach der Widerstandsfähigkeit der Opfer unterschieden wird", sagte DBR-Sprecherratsmitglied Barbara Vieweg.
Im DBR haben sich über 140 Organisationen behinderter und chronisch kranker Menschen zu einem Aktionsbündnis vereinigt. Es repräsentiert mehr als 2,5 Millionen Betroffene in Deutschland. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat am 3. Dezember 2013 den Vorsitz im Sprecherrat des DBR für das Jahr 2014 übernommen.
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