Deutscher Behindertenrat erinnert an die ermordeten Menschen mit Behinderungen im Nationalsozialismus

Sprecherratsvorsitzende Verena Bentele appelliert: Diskriminierung und Menschenhass entgegenstellen!

Berlin, 26.1.2024

Anlässlich des Gedenktages für die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen am 27. Januar gedenkt der DBR der Opfer der "Euthanasie-Morde". Bei der Gedenkfeier am 31. Januar wird der DBR am Mahnmal an der Tiergartenstraße 4 in Berlin einen Kranz niederlegen.

An diesem Ort wurde von 1940 bis 1945 die Ermordung von Menschen mit Behinderungen, psychischen Erkrankungen und Pflegebedürftigen organisiert. Es handelte sich um die erste systematische Massenvernichtung im Nationalsozialismus. Für ganz Europa geht man bis zum Kriegsende von über 300.000 Menschen aus, die im Namen des sogenannten "Euthanasie"-Programms ermordet wurden. Darüber hinaus wurden etwa 400.000 Menschen Opfer von Zwangssterilisierung.

"Die Verbrechen der Nationalsozialisten an Menschen mit Behinderungen dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Sie müssen uns allen eine Mahnung auch für die Gegenwart und die Zukunft sein", so Verena Bentele, VdK-Präsidentin und diesjährige Sprecherratsvorsitzende des Deutschen Behindertenrats. "Ablehnung, Vorurteile, Verächtlichmachung und Ausgrenzung waren und sind immer Grundlage und Vorläufer von Verfolgung und Gräueltaten, wie sie im Nationalsozialismus geschehen konnten. Nie wieder darf es soweit kommen. Jeder Mensch hat ein Recht darauf, ein gleichberechtigter Teil der Gesellschaft zu sein. Menschenrechte bauen darauf auf, dass jeder Mensch den anderen als Gleichen respektiert und sich solidarisch für die Rechte der anderen einsetzt. Nur dann kann Inklusion gelingen."

In einer Zeit, in der Rechtsextreme wieder von Massendeportationen auch deutscher Staatsbürger mit ausländischen Wurzeln träumen, in der antisemitische Vorfälle rasant steigen und in der das Menschenrecht auf Inklusion als "Ideologieprojekt" gebrandmarkt wird, ruft der Deutsche Behindertenrat alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich entschlossen gegen diese menschenfeindlichen Bestrebungen zu stellen und sich für eine offene, vielfältige und inklusive Gesellschaft einzusetzen.

Pressekontakt:
Deutscher Behindertenrat c/o Sozialverband VdK Deutschland
E-Mail: dbr@vdk.de

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Deutscher Behindertenrat erinnert an die ermordeten Menschen mit Behinderungen im Nationalsozialismus - Sprecherratsvorsitzende Verena Bentele appelliert: Diskriminierung und Menschenhass entgegenstellen!




Über den DBR

Der Deutsche Behindertenrat (DBR) ist ein Aktionsbündnis der Sozialverbände, Selbsthilfe- und Selbstvertretungsorganisationen in Deutschland und engagiert sich seit 1999 für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Im DBR haben sich über 140 Organisationen behinderter und chronisch kranker Menschen vereinigt. Das Bündnis repräsentiert über drei Millionen Betroffene. Für das Jahr 2024 hat der Sozialverband VdK Deutschland e.V. die Koordination des DBR übernommen. Vorsitzende des 4-köpfigen Sprecher*innenrats ist die VdK-Präsidentin Verena Bentele.

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